Männergesundheitsbericht (Deutschland)

Hier ist die Erklärung von deutschen Wissenschaftlern, warum Frauen länger leben, aber auch länger gesund bleiben als Männer.

Die Tatsache, dass deutsche Männer im Durchschnitt 77 Jahre alt werden, aber 5 Jahre eher sterben als Frauen, wird von Wissenschaftlern in

Der erste Deutsche Männergesundheitsbericht“ erläutert.

Erstellt wurde er von „Stiftung Männergesundheit“, Berlin und „Deutsche Gesellschaft für Mann und Gesundheit     (DGMG) e.V. mit der Unterstützung der „DKV Deutsche Krankenversicherung AG“

Wissenschaftler fanden heraus, dass mindestens vier Jahre von den fünf nichts mit biologischen Unterschieden zu tun hat. Biologisch erklärbar ist nur ein Jahr. Sie kamen zu dem Schluss, dass Männer einen ungesunderen Lebensstil führen und in der Folge körperlich und seelisch mehr Krankheiten ausgesetzt sind als im Durchschnitt Frauen und dabei auch soziale und kulturelle Faktoren eine Rolle spielen.

Männer ernähren sich ungesunder, indem sie mehr Fleisch essen, aber weniger Obst und Gemüse, sie sind öfter betrunken und rauchen mehr. Sie gehen seltener zum Arzt  und nehmen die Präventionsangebote wie Krebsvorsorge oder die zweijährige Herz-Kreislaufvorsorge seltener wahr. Es gilt zu oft immer noch als männlich, nicht auf seine Gesundheit zu achten. Männer sind Meister im Verdrängen von seelischen und körperlichen Beschwerden und sprechen seltener über ihre Empfindungen.

Männer haben ein  fünfmal höheres Herz-Infarkt-Risiko  als Frauen. Auch leiden sie häufiger unter folgenden Krankheiten:

Lungenkrebs, Alkoholmissbrauch, durch Alkoholmissbrauch verursachte Lebererkrankungen, Diabetes, Fettleibigkeit und Gicht.

Einen großen Unterschied gibt es bei psychischen Erkrankungen, die bei Männern oft nicht erkannt oder verschwiegen werden. Während Frauen in diesem Fall mit Ängsten, Depressionen oder psychosomatischen Störungen reagieren, äußert sich die Erkrankung  bei Männern häufig durch Alkoholkonsum, andere Drogen, Gewalttätigkeit oder Persönlichkeitsstörungen.

Männer sind auch im Beruf weit mehr Unfall- und Verletzungsgefahren ausgesetzt, leisten mehr schwere körperliche Arbeit und leiden in größerem Umfang an Verschleißerscheinungen.

Ein weiterer Faktor ist, dass Männer mehr unter Stress stehen, denn viele Männer neigen dazu, sich beruflich völlig zu verausgaben, indem sie sich durch Überstunden selbst ausbeuten. Vor allem, wenn sie die Ernährerrolle nach der Geburt eines Kindes übernehmen, kann diese Verhalten beobachtet werden.

Gesundheitsforscher vertreten die Ansicht, dass Vorsorgeuntersuchungen und Therapieangebote besser an den Bedürfnissen der Männer orientiert werden müssen, sehen aber auch die Männer in der Pflicht, selbst tätig zu werden und Verantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen.

Grüne Politik muss sich dafür einsetzen, dass Rahmenbedingungen für ein gesünderes Leben geschaffen werden, sei es

– durch mehr medizinische Orientierung an den besonderen Bedürfnissen der Männer jeden Alters

– durch mehr gesundheitliche Aufklärung

– durch Hinterfragung der falschen Rollenbilder

– durch Förderung von weniger Wochenstunden im Arbeitsvertrag

– durch flexible Arbeitszeiten besonders der älteren Arbeitnehmer

– durch frühere Verrentung bei Menschen in Berufen, die harte körperliche Arbeit erfordern

– durch das Ersetzen von befristeten Arbeitsverträgen in unbefristete Verträge auch bei älteren Menschen

Internet: Der erste Deutsche Männergesundheitsbericht.

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